ATLANTIK ...... zwischen2ozeanen ...... PAZIFIK

Die Tour „zwischen2ozeanen / between2ozeans“ beruht auf einem lange geplanten Projekt. Ursprünglich war es mein jahrelanger Traum, einmal die berühmte Kolyma-Straße im Osten Sibiriens zu befahren Da sich eine Reise ex Jakutsk trotz einiger Kontakte in Russland als von Deutschland aus nicht realisierbar erwies, kam der Gedanke auf, die Tour in Moskau zu beginnen und dort auch zu beenden. Letztlich wäre das aber eine reine „Eine lange Reise durch Russland“-Geschichte geworden, was ich aus verschiedenen Gründen nicht machen wollte – es sollte etwas Besonderes sein.

Da ich ja ohnehin von zu Hause aus starten muss, kam mir irgendwann der Gedanke, dass es eigentlich logisch und interessant wäre, den gesamten Doppelkontinent Eurasien von Cabo da Roca bis an die Pazifikküste zu durchmessen und damit die die Größe Eurasiens zu visualisieren sowie einen Blick auf die Lebensumstände der Menschen „beiderseits der Straße“ zu werfen und auf solche, die mit dem Meer (oder dem „Binnenmeer“ Baikal in Sibirien) zu tun haben - 2 Meere definieren ja Anfang und Ende der Tour.

Das zentrale Thema ist also eine Reise über eine Strecke von rund 15.000 Kilometer (einfach!) und die Dokumentation des riesigen Tableaus an völlig unterschiedlichen „Lebenssituationen“, das sich dabei buchstäblich erfahren lässt. Vereinfacht gesagt: Es geht um eine Reise, in der ich die Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Zwischentöne und Kontraste zwischen dem Leben in den EU-Ländern entlang meiner Reiseroute und im Riesenland Russland erleben wollte. In Russland natürlich beginnend mit dem europäischen Teil, wobei der Ausgangspunkt von Finnland kommend St. Petersburg sein sollte – eine wunderschöne Stadt, in der ich bis dato trotz zahlreicher Russlandreisen noch nie war. Der Endpunkt sollte dann der abgelegene Pazifikhafen Magadan am östlichen Ende des Doppelkontinents sein.  

Kurioserweise stellte sich dann während der Tour heraus, dass ich mit meinem „deutschen“ Fahrzeug, einem alten, aber überaus verlässlichen Mercedes G, die Kolyma-Straße von Jakutsk nach Magadan, die eigentlich den Nukleus der Geschichte bildete, nicht würde befahren können. Der Grund dafür lag in den extremen klimatischen Bedingungen in Jakutien, die eine spezielle Vorbereitung des Fahrzeugs nötig machen würde, die für mich unterwegs nicht zu leisten war. Fahrzeuge ohne diese Spezialausrüstung werden von der Polizei an den Kontrollposten außerhalb Jakutsks nicht durchgelassen. Überdies befuhren zu der Zeit, zu der ich vor Ort war, auch lokale Touranbieter die Kolyma-Straße aufgrund der extremen Kälte nicht. Wie sich später herausstellen sollte, lagen die Temperaturen „im Freien“ in der Zeit, in der ich unterwegs war, nachts zum Teil zwischen -30 und -45 Grad. Im Hochwinter fiel das Thermometer im Winter 2017/2018 in dieser Region bis auf unvorstellbare -60 Grad.  

Was ich dabei gelernt habe: Die Verbindung einer Winter-Tour nach Jakutien und von dort weiter an den Pazifik „on the road“ ist sehr schwer zu koordinieren. Denn wenn die Temperaturen in Jakutien so sind, dass man die Kolyma befahren könnte, ist es im Rest Russlands schon wieder so warm, dass man dort mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Schmuddelwetter und noch schwierigeren Straßenverhältnissen als ohnehin schon konfrontiert ist.

Angesichts dieser Ausgangslage entschied ich mich dafür, aus praktischen und zeitlichen Gründen bis nach Chita zu fahren, dort zu drehen, das Auto in Irkutsk in der Garage eines mir bekannten Transportunternehmers „warm“ zu parken und nach Jakutsk und von dort weiter nach Magadan zu fliegen, die Stadt am Pazifik wollte ich ja unbedingt sehen. Auch so kamen auf der gesamten Tour von Portugal bis Chita etwas über 25.000 mit dem eigenen Auto gefahrene Kilometer zusammen.

Die Kolyma-Straße bleibt... zumindest ein mögliches Reiseziel für die Zukunft. Dann aber ganz sicher ohne lange Anfahrt, sondern direkt von Jakutsk oder Magadan aus und mit lokalen Fahrzeugen. Jetzt habe ich zumindest die Adressen diverser Unternehmen in Russlands Fernem Osten, die so eine Tour durchführen. Dort wurde mir überdies berichtet, dass die gut 2000 Kilometer lange Straße auch im Sommer gut zu befahren ist – sofern nicht Regenfälle bestimmte Abschnitte unpassierbar machen.

Vielleicht ja eines Tages im Sommer, denn den russischen Winter habe ich diesmal ausführlich genossen...

 

DANKE...

Mahdi Azimi  Karin Bäcklund  Lutz Bernau & Team  Victoria Bilger  Lut Braem  Fabien Calvet  Max Chernavsky  Korbinian & Gabriel Kienberger  Hannu Kuosmanen 
Philippe Lemiere  Riccarda Müller-Ahlheim   Centa Ottillinger  Roland Seidl  Veikko Suomi